Willkommen in Biesenbrow

Ehm Welks Kummerow, im Bruch hinterm Berge

Ehm-Welk-Haus

Das Geburtshaus Ehm Welk im Schäfereiweg gehörte ursprünglich zur Hofanlage der Hintermühle und wurde in der Regel von den Müllerwitwen als Altenteiler bezogen. Die Müllerwitwe Marie Luise Neuendorff übersiedelte nach dem Tod ihres Mannes 1880 allerdings nicht in dieses Haus. Sie führte ihrem Sohn bis dessen Hochzeit 1890 den Haushalt und zog anschließend nach Angermünde. Somit wurde das Altenteilerhaus von der Müllerfamilie nicht gebraucht. Nach der Heirat 1878 von Gustav Gottfried Welk mit Auguste Wall finden die Welks in dem kleinen Haus endlich gemeinsame Unterkunft. Für Sohn Emil wird die Landschaft, rund um die Hintermühle, prägend für den Rest seines Lebens. Aufgrund von Spannungen mit der Müllerfamilie ziehen die Welks um 1885 direkt nach Biesenbrow.

Bei dem Bau der neuen Mühle wurde das Haus 1893 bei einem Brand nur leicht beschädigt, da es zu diesem Zeitpunkt von den Neuendorffs bewohnt wurde.

Die Nutzung des Gebäudes nach dem Verkauf 1898 an den Schwager Hans Polzin, sowie die spätere Nutzung 1912 durch das Gut ist nicht überliefert.

Nach 1945 wurde die Hintermühle und das Altenteilerhaus sehr wahrscheinlich mit Flüchtlinge belegt. In einer Auflistung der Typhustoten ab dem 19. Juli 1945 ist eine Flüchtlingsfrau von der Mühle benannt. Im November 1958 wendet sich Wilhelm Janssen wegen dem baufälligen Zustand an die Denkmalpflege in Angermünde mit der Idee das Haus zu retten und eine Ehm-Welk-Gedenkstätte einzurichten. Im gleichen Monat werden die Kreisbauleitung und das Institut für Denkmalpflege in Berlin angeschrieben. Im Februar 1959 lässt Ehm Welk über Herrn Janssen mitteilen, dass er solch eine Gedenkstätte ablehnt und es dadurch auch keine Beihilfen zur Sanierung vom Berliner Institut für Denkmalpflege gibt.

Durch Umstrukturierung der Biesenbrower LPG ab 1975 fiel das Haus an die LPG in Polßen. 1984 nahm sich die LPG Biesenbrow abermals das Dach und der Fassade an. Das Gebäude gelangte mit dem Mühlenverkauf von 1912 in den Besitz derer von Anhalt und wechselte über die volkseigene Trägerschaft 1990 zur Treuhand. Ideen des Ortes, nun das Haus im Rahmen einer Stiftung zu einem Zentrum für Schriftsteller zu machen, erfüllten sich abermals nicht. Das Land verkaufte das Haus 1993 an die bisherigen Pächter Familie Habke aus Schwedt.