Die Kirche ist der älteste erhaltene Bau von Biesenbrow, seine Ursprünge reichen bis in die Frühgotik des 13. Jhd. zurück. In der Ausführung als solide rechteckige Saalkirche mit regelmäßig behauenen Feldsteinquadern, zeugt sie von wehrhaften Anfängen im Grenzgebiet zwischen Brandenburg und Pommern. An anderer Stelle ist sie ausreichend beschrieben, es verbinden sich jedoch etliche persönliche Schicksale und Begebenheiten der jüngeren Geschichte mit dem Bau. Der große Brand von Biesenbrow zerstörte am 24. Mai 1909 den 1791 errichteten hölzernen Turm, die Glocken, sowie die gesamte aus dem 18 Jhd. stammende barocke Inneneinrichtung und Orgel.
Beim Wiederaufbau wurde der Turm nun als massiver Ziegelbau ausgeführt und eine moderne pneumatische Orgel eingebaut. 1912 folgten dann 3 neue Glocken, welche bereits 5 Jahre später im Ersten Weltkrieg wieder eingeschmolzen wurden. Im April 1945 wurde der Biesenbrower Volkssturm für den Endkampf von einer durchziehenden Truppe SS an Gewehren, Panzerfausten und -Minen geschult, welche sie beim plötzlichen abrücken in der Kirche hinterließen. Am 1. Juni 1945 fanden vier Jungen die Panzerminen vor dem Altar, welche sie unglücklicherweise zur Detonation brachten. Zwei Jungen wurden dabei getötet die anderen zwei schwer verletzt. Durch die Explosion wurde der Altarraum von 1912, die Orgel und die Bleiglasfenster sowie Teile des Daches völlig zerstört.
Alle zerstörten Elemente waren für immer verloren und das Dach konnte nur notdürftig repariert werden. Das Archiv der Kirche befand sich bis 1945 im benachbarten Pfarrhaus im OG in einer Kammer. Mit dem Eintreffen vieler Flüchtlinge nach 1945 wurde dieses jedoch geräumt und als Wohnraum genutzt. Das Archiv wurde auf den Hof geschüttet und viele Jahrhunderte Kirchen- und Dorfgeschichte vielen den Flammen zum Opfer. Trotz der nötigen Reparaturen an der Kirche konnte im September 1968 der Neuguss einer zweiten Glocke beauftragt werden mit der Inschrift ,, Ich rufe die Heiden und Gerechten: Lasst Euch versöhnen mit Gott“.
Durch die Explosion 1945 und das notdürftige flicken am Dach der Kirche, war 1975 ein Zustand erreicht, durch den eine Entscheidung zum Erhalt oder deren Aufgabe getroffen werden musste. Ein Plan zur Rettung konnte nur mit den Menschen im Ort gemeinsam gelingen und so erledigten drei Leute in Wochenendarbeit den Abriss der schwer geschädigten Decke aus Lehmstaaken. Nach der Schuttbeseitigung konnte durch gute Beziehungen nach 18 Monaten das benötigte Material zur Sanierung beschafft werden. Kanzel und Altar wurden aus der aufgegebenen Kirche aus Crussow erworben und aufbereitet. Das Dach der Kirche konnte bis 1979 saniert werden sowie 1990 die Turmkugel, welche im Krieg durch zielschießen beschädigt war. 2020 konnte durch Gelder des Landes Brandenburg der komplette Dachstuhl des Kirchenschiffes saniert, sowie die gesamte Dachfläche neu eingedeckt werden.