Bau der Kleinbahn
Die Bahnstrecke Berlin-Stettin wurde in den Jahren 1842 und 1843 erbaut und gehört zu den ältesten Bahnstrecken in Deutschland. Seit 1855 bemühte sich die Gemeinde Biesenbrow um eine Haltestelle an dieser Bahnstrecke. Im Jahr 1881 wurde deren Bau genehmigt und noch im selben Jahr am 1. November ging der Bahnhof, welcher allerdings den Namen Schönermark erhielt in Betrieb. Die Intensivierung der Landwirtschaft in diesem Gebiet der Uckermark führte zum Bestreben, die erzeugten Produkte schneller und preisgünstiger zum Verbraucher und auf den städtischen Markt zu bringen. Dies erforderte ein Verkehrsmittel, dass diesem gerecht werden konnte und die Entscheidung fiel auf den Bau einer Kleinbahn. Der preußische Regierungspräsident erteilte am 4. Mai 1904 eine unbefristete Bau- und Betriebskonzession für die geplante Kleinbahn. Die Strecke konnte am 13. Dezember 1905 für den Personenverkehr und am 6. Februar 1906 für den Güterverkehr eröffnet werden. Als Ausgangspunkt wurde der Bahnhof Schönermark an der Berlin-Stettiner-Bahn gewählt und die Strecke von dort über Gramzow nach Damme geführt, wo Anschluss an die Prenzlauer Kreisbahnen bestand. Die Strecke hatte eine Länge von 25,3 km und führte über die Ortschaften mit Haltestellen in Biesenbrow, Golm, Fredersdorf, Zichow nach Gramzow wo sich der Betriebsmittelpunkt befand, weiter über Lützlow, Kleinow nach Damme. Biesenbrow erhielt zusätzlich zur Haltestelle für den Personenverkehr am Ende der Straße Hirtenende, eine Ladestelle für den Güterverkehr im Briester Weg. Sie diente hauptsächlich zum verladen Landwirtschaftlicher Produkte wie Zuckerrüben.
Güter- und Personenverkehr
Am Anfang bewältigten 3 Dampfloks das Verkehrsaufkommen der Strecke im Güter- und Personenverkehr. Im Jahre 1928 wurde zusätzlich für den Personenverkehr ein Verbrennungstriebwagen angeschafft. Nach Übernahme der Deutschen Reichsbahn kamen weitere Nebenbahnfahrzeuge zum Einsatz, wie Leicht-Verbrennungstriebwagen (LVT) auch Ferkeltaxe genannt.
Wiederaufbau
Nach dem 2. Weltkrieg wurde die Strecke als Reparaturleistung an die Sowjetunion zum Teil durch deutsche Kriegsgefangene demontiert. Sie konnte von 1946 bis 1949 jedoch schnell durch einen Wiederaufbauplan neu verlegt, sowie die zerstörte Brücke über die Welse instandgesetzt werden. Nach der Instandsetzung der Strecke erlebte die Kleinbahn noch einmal eine Blütezeit, da der überwiegende Teil der transportabhängigen Wirtschaft an das Schienennetz gebunden war. Allerdings führte der allmählich einsetzende öffentliche Kraftverkehr zu einem stetigen Rückgang der Verkehrsleistung auf der Strecke.